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Flandern etabliert sich als Pionier im 3D-Bioprinting

Im Bereich der 3D-Herstellung künstlicher Implantate stand Flandern schon immer an vorderster Front. Jetzt verleihen die Universitäten der Region dieser innovativen Rolle mit ihrer Forschung zum 3D-Bioprinting lebender Stammzellen eine neue Dimension.


Die Universitäten von Antwerpen und Leuven haben sich vorgenommen, innerhalb 5 Jahren eine Cornea (Hornhaut des Auges) aus lebenden Zellen zu drucken. Antwerpen wird die Hornhaut entwickeln, während Leuven die 3D-Druckausstattung liefern wird.

„Wir verwenden Kollagene – die Bausteine aller menschlichen Gewebe – um die Hornhaut fest und transparent zu machen“, erklärt Nadia Zakaria, Forscherin an der Universität Antwerpen. „In einer späteren Phase werden wir auch Zellen integrieren, damit die Hornhaut als Implantat für Menschen dienen kann. Unsere größte Herausforderung wird darin bestehen, die Zellen mit den Kollagenen zu verbinden, ohne ein Absterben der Hornhaut zu verursachen. Wenn die Zellen durch einen kleinen Druckkopf gedrückt werden, entsteht darüber hinaus hoher Druck, der unsere „Biotinte“ beschädigen könnte.“

Flandern ist auch ein Pionier in anderen Bioprinting-Bereichen. Nur ein Beispiel: Wissenschaftler von der Universität Leuven entwickeln eine Methode, um eine 2 cm große Knochenfraktur mit einem Bioimplantat zu reparieren. Für Fried Vancraen, Eigentümer des 3D-Printing-Unternehmens Materialise (Leuven), ist die führende Rolle Flanderns im Bereich Bioprinting keine Überraschung: „Flandern hat viel Know-how und profitiert von einer führenden Position in der 3D-Fertigungsindustrie und im hoch entwickelten Bereich der Life Sciences.“

Veröffentlicht von
De Tijd
2 June 2015